… so heißt eine Broschüre der Regensburger Gastwirteinitiative „Keine Bedienung für Nazis“. Die Initiative erhält nun auf Vorschlag der bayrischen Ev.-luth. Kirche den Preis der Lutherstädte „Das unerschrockene Wort“. Damit ist auch das Erschrecken abgewendet, das etliche unerschrockene Lutheraner befallen hatte, nachdem lange Zeit die einzige Nominierung die russische Pank-Rock-Frauen-Bänd „P… Riot“ war. Selbst Friedrich Schorlemmer hatte einen Schreck gekriegt. Mehr über die Entscheidung in allen Zeitungen, also auch der Süddeutschen: http://www.sueddeutsche.de/bayern/keine-bedienung-fuer-nazis-lutherpreis-fuer-anti-nazi-initiative-1.1519840
„Mit dem Luther-Preis werden Menschen geehrt, die wie einst der Reformator Martin Luther (1483-1546) ihre Überzeugung mutig und standhaft gegen Widerstände verteidigen.“ Warum der Widerstand gegen die Auszeichnung an „P… Riot“? Spielt es eine Rolle, welchen Inhalt diese Überzeugung hat? Kritik an der russischen Autokratie scheint ok, sonst hätten 2011 nicht Chefredakteur und Redaktion der russischen Zeitung Nowaja Gaseta den Preis bekommen. Regierungskritik ok, aber bitte keine Kirchenkritik, zumindest nicht in Gebetsform?!
Hoffentlich informiert keiner die aufrechten Regensburger Wirte und Wirtinnen über einige Schriften Luthers gegen die Juden oder gegen die Türken, sonst stünde zu befürchten, dass Dr. Martinus in Regensburg nicht bedient wird. Auch einige Stücke aus dem Briefwechsel zwischen Martin und seiner Katharina sollte den Regensburger Gastronomen besser nicht bekannt werden.
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Siehe auch die Besprechung des Buches von Thomas Kaufmann, Luthers „Judenschriften“ – Ein Beitrag zu ihrer historischen Kontextualisierung, Verlag Mohr Siebeck, Tübingen 2011 im Deutschlandradio. Oder der Absatz üner Luther im Eintrag „Antijudaismus in der Neuzeit“ in Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Antijudaismus_in_der_Neuzeit#Luthers_Stellung_zum_Judentum
14. November 2012 von Wolfgang