Vor einer Woche machte die neue Ministerin Ursula von der Leyen als erstes in ihrem neuen Amt mit dem Vorschlag von sich reden, es solle in Zukunft eine familienfreundliche Bundeswehr geben. Die Mütter und Väter kleiner Kinder sollten mehr Möglichkeiten haben Dienst und Familie zu vereinbaren, mehr Kinderkrippen, keine Versetzungen an weit entfernte Standorte etc. Keine Auslandseinsätze mehr irgendwo am Hindukusch, dachte ich. Auch kein Totgeschossenwerden mehr, denn familienfreundlich ist das nicht, wenn die Kleinen plötzlich als Waisenkinder dastehen. Auch kein Totschießen mehr von afghanischen Vätern, Müttern, Onkeln, Tanten, Omas und Opas oder Kindern, denn das sind schließlich auch Angehörige ihrer Familien. Und auch kein Totbomben mehr von Menschengruppen um Tanklastzüge, auch alles Familienangehörige. – Wie schön, dass die Bundeswehrbriefmarke von letztem Jahr vorwegnehmend schon diese schöne neue Bundeswehrwelt abgebildet hat. Da sind lauter hilfreiche Soldaten und Soldatinnen abgebildet, in der Mitte wird ein Kind hochgehoben. Aber warum heißt es dann „Im Einsatz für Deutschland“? „Im Einsatz für die Familie“ müsste es doch heißen! – Ach, beruhigend ist es schon, dass Frau von der Leyen seit ein paar Tagen nur noch von „Verantwortung“ redet. Denn verantwortungsvoll müssen Eltern schon sein mit den Kleinen und mit der ganzen Familie und so.
1. Februar 2014 von Wolfgang