… machte ich heute in der Stadt- und Staatsbibliothek Augsburg und im Stadtarchiv. Beide reichen zurück ins 16. Jahrhundert und entsprechend finden sich dort große Schätze gedruckter und handgeschriebener Täuferquellen. Ich wurde freundlich begrüßt und in Eigenheiten der Benutzung eingeführt. Verbrachte auch einige Zeit im Leseraum der Stadtbibliothek mit Chroniken aus dem 16. Jahrhundert, im Leseraum des Archivs blätterte ich durch u.a. Verhörprotokolle von Hans Hut. Schon eine Herausforderung, die alten Handschriften zu lesen.
Am Abend besuchte mich ein Freund aus München. Der erste Besuch überhaupt in meiner Stadtwohnung. Ein wahrer Antrittsbesuch. Wir spazierten rund um St. Ulrich und Afra, speisten gemeinsam zur Nacht. Auf meinem Radgepäckträger gab ich ihm Mitfahrgelegenheit wieder zum Bahnhof, sonst hätte er wohl den Zug zurück nicht erreicht. Zuvor fotografierte ich ihn noch mit Wolf und Lamm. Das soll zur Tradition werden. Ein Bild des Besuchers mit Haustieren.
Ach ja, und dann hab ich meine Kamera wieder gefunden. Ja, war sie denn weg? mag mancher fragen. Jedenfalls stellte sich die Frage, wo finde ich sie wieder? An der Supermarktkasse? In der Stadtbibliothek? Beim Laden im Zeichen des Fisches? Nein, im Stadtarchiv wird sie mir freundlich überreicht. Sie hatte sich dort im oberen Fach des Spindes gefunden, in den ich meine Sachen vor Betreten des Leseraumes einzuschließen hatte. – Es war alles noch etwas komplizierter, doch ich will weder Lesern und noch Leserinnen mit der langen und verlustreichen Geschichte meiner Fotoapparate die Zeit vertreiben. Die Erzählung müsste wohl fast in der Großvatergeneration begonnen werden. Der Opa hatte es noch gut, denn so eine Plattenkarmera lässt sich nicht so schnell verlieren.
22. April 2009 von Wolfgang