Bitte an MdBs gegen den Kriegseinsatz zu stimmen
Heute abend hab ich noch Mails an die Wahlkreisabgeordneten der CDU und SPD geschrieben. Hier zunächst das Mail an den CDU-MdB:
Von : Wolfgang Krauss <WKrauss@gmx.net>
An : stephan.harbarth.wk@bundestag.de
Datum : Donnerstag, 3. Dezember 2015, 23:48
Betreff: Bundeswehreinsatz Syrien
Lieber Herr Harbarth,
Sie haben auf Ihrer Webseite vor allem Tweets über ihre diversen Besuche auf Weihnachtsmärkten stehen. Ich nehme aber an, dass Sie sich auch Gedanken über die morgige Abstimmung im Bundestag betr. den Einsatz deutscher Truppen im Syrienkrieg gemacht haben.
Nun berichteten ja kürzlich auch die RNZ wie viele andere Zeitungen über die Bedrohung der Weihnachtsmärkte durch IS. Verstehe ich Sie recht, dass Sie durch den demonstrativen Besuch möglichst vieler Weihnachtsmärkte ein deutliches Zeichen gegen IS setzen wollen? Wir lassen uns unsere Art zu leben nicht kaputt machen.
Ich sehe das Zeichen gegen IS vor allem darin, dass seit September die Grenze für Kriegsflüchtlinge offen ist. 1 Mio Flüchtlinge sind zu uns gekommen, darauf können wir stolz sein. Bundeskanzlerin Merkel hat es möglich gemacht. Darunter die Mehrzahl
Männer, viele davon wollen nicht für irgendeine der Kriegsparteien kämpfen. Bei vielen Fluchten geht es nicht nur darum, das eigene Leben zu retten, sondern auch nicht zu kämpfen. Flüchtlinge sind Kriegsdienstverweigerer.
Ein Krieg kann nur geführt werden, wenn Soldaten, meist Männer, mitmachen. Ich fordere Sie auf, sich dafür einzusetzen, dass weiter riegsflüchtlinge in unser Land kommen können. Das ist aktive Friedenspolitik gegen IS.
Wir haben als Land mit der Aufnahme der Flüchtlinge schon mehr gegen Daësch getan, als alle anderen Länder der EU. Wir sollten weiter den Kriegdienstverweigerern helfen und keine deutschen Soldaten schicken.
Die Flüchtlinge aus der DDR waren Ende der 80er Jahre mit entscheidend, genauso wichtig wie die Bürgerrechtler.
Demonstrationen sind heute in Syrien schwer möglich, Flucht ist das deutlichste Nein zu diesem Krieg und allen die ihn führen.
Unterstützen Sie weiter dieses Nein.
Stimmen Sie morgen gegen den Militär-Einsatz! Engagieren Sie sich für eine Friedenspolitik, die den Namen verdient!
Mit freundlichem Gruß, Wolfgang Krauß
Warum nicht Bodentruppen??
Und hier das Mail an den SPD-MdB, seine Stellungnahme auf die ich mich beziehe hier
Von : Wolfgang Krauss <WKrauss@gmx.net>
An : lars.castellucci.ma01@bundestag.de
Datum : Donnerstag, 3. Dezember 2015, 23:35
Betreff: Bundeswehreinsatz in Syrien
Lieber Herr Castellucci,
Sie werde also morgen im Bundestag für den Einsatz deutscher Truppen im Syrienkrieg stimmen, so verstehe ich die Stellungnahme auf Ihrer Netzseite.
Wenn es stimmt, dass Daësch „eine Mörderbande“ ist, dann sollte man ihnen nicht den Krieg erklären, sondern sie als Kriminelle verfolgen. Ob sie aber nur eine „Mörderbande“ sind? Daësch ist dabei, sich zu organisieren und als „Staat“ zu institutionalisieren. Ihnen den Krieg zu erklären, heißt in ihre Falle zu laufen. Sind Staaten nicht alle in der Gefahr „Mörderbanden“ zu sein? Die Mittel haben sie durch Ihre Armeen. Einige der gegen Daësch stehenden Mächte haben Atomwaffen und damit ein Vielfaches der Vernichtungsmöglichkeit der Daësch-Truppen. Wieviele Menschenopfer haben die französischen Atomwaffen gekostet
schon ohne dass sie bisher im Einsatz waren? Vor 70 Jahren töteten die US-Atombomben in Japan auf enen Schlag 150.000 Menschen. Mehrere 100.000 Tote jüngst durch die US-Kriege gegen Irak, da muss Daësch sich noch „anstrengen“. 6 Mio im deutschen Namen getötete Juden vor 70 Jahren, auch da hat Daësch noch aufzuholen. Sorry, ich will nicht zynisch werden. Aber es gilt doch die Relationen zu sehen. „Wir“ sind nicht die Guten.
Sie sprechen vom deutschen Sonderweg. Den gibt es faktisch, er ist seit September gekennzeichnet durch die für Kriegsflüchtlinge offene Grenze. 1 Mio Flüchtlinge, darunter die Mehrzahl Männer, viele davon wollen nicht für irgendeine der Kriegsparteien kämpfen. Bei vielen Fluchten geht es nicht nur darum, das eigene Leben zu retten, sondern auch nicht zu kämpfen. Flüchtlinge sind Kriegsdienstverweigerer.
Ein Krieg kann nur geführt werden, wenn Soldaten, meist Männer, mitmachen. Ich fordere Sie auf, sich dafür einzusetzen, dass weiter Kriegsflüchtlinge in unser Land kommen können. Das ist aktive Friedenspolitik gegen Daësch.
Wir haben als Land mit der Aufnahme der Flüchtlinge schon mehr gegen Daësch getan, als alle anderen Länder der EU. Wir sollten den Kriegdienstverweigerern helfen und keine deutschen Soldaten schicken.
Sie schreiben „Militärische Gewalt muss immer das letzte Mittel sein.“ Nein, muss es nicht. Viele Konflikte werden durch dieses „letzte“ Mittel verschärft und verlängert. Wer entscheidet, dass nun der Zeitpunkt für das „letzte“ Mittel da ist? Sie werden das morgen im Bundestag tun. Woher wissen Sie, dass nicht andere Mittel bereit und möglich sind. Ein bisschen Fantasie wäre besser, als nun auch von deutscher Seite das Dreinschlagen zu unterstützen.
Und wenn schon Militäreinsatz unvermeidlich wäre, warum dann nicht Bodentruppen schicken, wie es alle Experten für notwendig halten, um Daësch wirklich militärisch zurückdrängen zu können? Das wäre die Logik Ihres Satzes „Wenn man an diesem letzten Punkt angekommen ist, muss man bereit sein, das zu tun, was notwendig ist.“
Gott verhüte, ich will nicht den Bodeneinsatz befürworten, nur die (Un)Logik Ihrer Argumente aufzeigen.
Stimmen Sie morgen gegen den Einsatz!
Wolfgang Krauß
3. Dezember 2015 von Wolfgang