… hab ich heute nicht erlebt, aber immerhin gab es einen tüchtigen Schwelbrand auf dem Dachgarten aufm Hinterhaus. Zwei Handwerker waren in letzter Zeit damit beschäftigt, den Dachgarten zu sanieren. Sie waren schon weit gekommen und die Hausbewohner freuten sich, dass demnächst die Dachgartensaison wieder voll eröffnet werden kann.
Heute morgen waren sie wieder am Hämmern und Machen. Ich dachte mir, gehste später mal raus und siehst dir an, wie weit sie vorwärts gekommen sind. Da klopft es plötzlich laut und mehrmals, klingelt auch zugleich. Ich geh zur Wohnungstür, da steht der eine Handwerker draußen und sagt: es brennt, Sie müssen das Haus verlassen aus Sicherheitsgründen. Ich denk, oh Mann, was soll ich denn mit runter nehmen. Was ist denn das Wichtigste: der Klapprechner und auch der Papierausdruck des Artikels, an dem ich gerade arbeite. Heute morgen hatte ich noch viele Korrekturen aufs Papier gemalt. Und die Gitarre, die ist auch nicht so leicht zu ersetzen. Später dachte ich, der Rucksack mit Geldbeutel samt Ausweisen, Bankkarten etc. wär auch noch wichtig gewesen. Schnell noch eine Jacke angezogen und dann runter. Die Feuerwehr rannte auch schon durchs Treppenhaus und verlegte Schläuche. Draußen auf der Straße standen mehrere Löschzüge, auch Krankenwagen stand schon bereit und Polizei natürlich. Ich machte einige Fotos mit dem Händi.
Von der Terasse des Nachbargrundstücks konnte ich die Feuerwehrleute gut beobachten. Mit Beilen rückten sie dem Schwelbrandherd näher. Dann mit einer Motorsäge, sie hatten ziemlich Mühe, den Brandherd freizulegen und ihn mit Wasser zu bekämpfen.
Wieder auf der Straße schaute ich beim Installateursladen unten rein, da hatten inzwischen auch die Handwerker Zuflucht gefunden. Wollen Sie einen Espresso oder Capucino? fragt mich der Inhaber. So kam ich zu einem Capucino und konnte noch gelassener alles beobachten. Bald war klar, der Brand würde nicht zum offenen Feuer werden. Das Vorderhaus und damit meine Wohnung war zu keiner Zeit wirklich gefährdet.
Ein Nachbar aus der Wohnung unter mir sagte schließlich: Und ich hab heute Geburtstag! Alle gratulierten ihm, ich sagte: dir ist heute das Leben geschenkt worden! Es hätte auch anders ausgehen können. Wenn es nicht entdeckt worden wäre und in die Nacht hinein geschwelt hätte. Da hätte schon das ganze Haus hinten und vorne brennen können.
Irgendwann taucht auch der Hausbesitzer auf. Ich meine dann, sobald die Feuerwehr uns wieder ins Treppenhaus lässt, sollten wir nachsehen, wie schlimm das Wasser in die Wohnung unterm Dachgarten reinläuft und sollten was unterstellen. Als wir hochkommen, hat die Feuerwehr schon Eimer untergestellt. Die waren von der gerade fertigen Renovierung der Wohnung noch reichlich vorhanden. Wir ersetzten sie dann durch große Wannen des Installationsbetriebes im Haus. Später kamen auch die Eltern der jungen Frau, die gerade diese Wohnung gemietet hatte.
Gott sei Dank, es ist nicht mehr passiert. Niemand ist an Leib und Leben geschädigt. Meine Gebete, als ich vor dem Haus auf der Straße stand, sind erhört worden.
Gerade hab ich noch eine weitere Nachbarin getroffen, die den ganzen Tag auf der Arbeit war und noch kaum was mitgekriegt hatte. Ich hab ihr alles erzählt.
Die Feuerwehr war wieder echt professionell. Sie haben dann den Brandschutt noch in den Eingangsbereich runtergetragen. Die Handwerker haben weiter aufgeräumt und den Schutt auch weggebracht.
Mein erster Brand in Augsburg. In Bammental hab ich ja schon mehrere erlebt. Es ist immer schön, wenns vorbei ist.
Die Augsburger Allgemeine hat auch schon berichtet:
http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/Augsburg-Stadt/Lokalnews/Artikel,-Brand-Feuer-Augsburg-Feuerwehr-_arid,2118784_regid,2_puid,2_pageid,4490.html
12. April 2010 von Wolfgang
2 Reaktionen zu “Feuer und Flamme …”
Das ist ja gerade noch glimpflich ausgegangen. Schade um die Wohnung unter der Terrasse 🙁 … Aber war doch ne schöne Abwechslung gegenüber dem normalen Alltag 🙂 Jetzt wird wenigstens die Dachterrasse richtig gemacht!
„Während des Einsatzes musste die Maximillianstraße komplett gesperrt werden.“
Zitat Augsburger Allgemeine
Juhuu! Wir waren wichtig!