Das Schlimmste, finde ich, sind in den meisten Buchhandlungen die Bestsellerlisten und die entsprechenden Altäre mit den dort zur Schau gestellten Bestsellerbüchern. Oft mehrere in einer einzigen Buchhandlung. Wie kommt es, dass so viel Schrott von so vielen Menschen gekauft wird? Ausnahmen bestätigen die Schrottregel. Es kann aber immer noch viel schlimmer kommen. Seit das neue Buch der der Charlotte Roche raus ist, taucht auch ihr altes wieder auf und wird meist daneben auf einen ebenso großen Stapel gelegt.
Es gibt in vielen Buchhandlungen ja doch auch immer noch echt gute Bücher. Nur werden die nicht so prominent plaziert und sind auch nicht stapelweise da und an mehreren Stellen aufgestapelt.
Seit einiger Zeit beobachte ich jedoch ein schönes neues Phänomen. Da scheint es Leute zu geben, die zumindest die unsäglichen Produkte des Bestsellerwahns einfach mit Büchern, die sie besser finden, zustellen. So konnte ich es an dem pseudowissenschaftlichen Machwerk des „Sozialdemokraten“ Sacharin beobachten. Ziemlich oft war es zugestellt durch menschenfreundlichere Werke. Oder jetzt beim jüngsten „Gebetbuch“ der „Missionarin“. Ziemlich oft sehe ich es zugestellt und kommentiert(!) durch kämpferisch inhaltsreiche Werke. Schön, dass so etwas geschieht.
Hoffentlich greift diese Art der gewaltfreien Buch-Guerilla um sich. Es gibt genug saublöde Schwafelschinken, die zu verdecken wären. Und es gibt genug gute Bücher, schöne Bücher, literarisch wertvolle Bücher, die vorzustellen wären. Leser und Leserinnen aller Länder empört euch!
23. November 2011 von Wolfgang