Schade, dass die Studenten sich 1968 nicht durchgesetzt haben mit ihrer Parole „Enteignet Springer“. BILD schoss mit! meinten sie damals nach dem Attentat auf Rudi Dutschke. Tagelang wurde versucht, die Auslieferung der BILD-„Zeitung“ zu verhindern. Monatelang hatte BILD Hetzartikel und menschenverachtende Karikaturen zu den Protesten der Studentenbewegung gegen den Vietnamkrieg gebracht.
BILD hat sich nicht geändert. Immer noch lässt sich das Blatt kaum als Zeitung bezeichnen. Was heute Kai Diekmann als Chef-„redakteur“ zu verantworten hat, ist moralisch oft noch unter der untersten Schublade.
BILD als Aufklärungsorgan einer Staatsaffäre? Das wäre zum Lachen, wenn nicht wie in vielen anderen weniger prominenten Fällen ein Mensch und seine Angehörigen in Verruf gebracht würden. Bild als moralische Instanz? Das ist der Gipfel der Heuchelei! Christian Wulf hat Recht mit seiner Empörung. Ich wünsche ihm, dass er die unmäßigen und unfairen Angriffe übersteht.
Wir brauchen ihn als einen, der sich selbstverständlich und unaufgeregt einsetzt für die Rechte aller Menschen in Deutschland, welcher Herkunft sie auch sein mögen. Wir brauchen ihn als einen, der für die Achtung aller Religionen einsteht.
Welche Worte wären drastisch genug für den Anrufbeantworter des Bild-Chef-„redakteurs“ angesichts der täglichen BILD-Gewalt?
8. Januar 2012 von Wolfgang