… über „Bereitschaft zum Leiden“
So 21.3.21, 18 Uhr (Zoom offen ab 17.45)
Unsere Gesprächsreihe geht weiter. Ursprünglich entstanden war sie 2020 als Antwort auf die pandemiebedingte Pause unserer monatlichen stillen Andacht nach Quäkerart in Augsburg.Wir können uns nicht mehr im Wohnzimmer versammeln. Nun treffen wir uns zum Gespräch über „mennonitische“ und „quäkerische“ Themen im digitalen Wohnzimmer. So funktioniert unser online-Treff: Olaf & Wolfgang machen zunächst eine Einleitung aus Quäker- & Mennosicht. Dann dürfen und sollen alle mitreden.
Die Sonne steht höher, unser bisheriger Beginn um 17 Uhr ist inzwischen noch Spaziergangszeit, darum beginnen wir erst um 18 Uhr. Seid dabei am So 21.3.21, 18Uhr.
Es grüßen Olaf & Wolfgang
Zoom-Gespräch zum Thema „Bereitschaft zum Leiden?!“
Wir sind in der Passionszeit. Doch ist nicht immer Leidenszeit? Zumindest wenn wir das Wort Jesu ernstnehmen „Wer mir nachfolgen will, … der nehme sein Kreuz auf sich“ Mt 16, 24. Für die frühen Täufer im 16. Jahrhundert war das Teil ihrer Glaubenserfahrung. Mehrere Tausend Geschwister wurden um ihres Glaubens willen hingerich-tet. Viele erlebten Gefangenschaft, Körperstrafen, Ausweisung … In Märtyrerliedern, dem Märtyrerspiegel und anderen Geschichtsbüchern wurden die Geschichten vom Leiden der täuferischen Väter und Mütter erzählt und in Beziehung zum Leiden Jesu gebracht.
Auch die frühen Quäker im England des 17. Jahrhundert wurden verfolgt. Ihr Verzicht auf gewaltsamenWiderstand war für sie integraler Teil der Nachfolge Jesu. Das damit verbundene Leiden sahen sie als heils-notwendig. Es war aber kein stilles Erdulden und Rückzug ins Private, sondern öffentliches Leiden. England und Teile Europas wurden regelrecht mit Flugblättern überflutet, in denen die Gräuel der Verfolgung bekannt gemacht und angeklagt wurden. Das sog. „Meeting for Sufferings“ war die erste Institution, die sich bei den Quäkern etablierte, noch vor den Monats- und Jahresversammlungen.
Im 20. Jahrhundert prägte die Bereitschaft zum „freiwilligen Leiden“ gewaltfreie Begegungen wie den indischen Unabhängigkeitskampf (Gandhi), die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung (Martin Luther King) oder den aktiven Widerstand gegen nukleare Aufrüstung in den 1980ern. Für das Konzept „Ziviler Ungehorsam“ war sie konstituitiv. Auch heute werden Gläubige und/oder gewaltfreie Aktivistinnen in manchen Ländern verfolgt.
Wie verarbeiteten Täufer, Quäker und andere ihre Leidenserfahrung theologisch und psychisch? Wie wird ihre Identität und ihr Gemeinschaftsbewusstsein bis heute davon geprägt? Weitere Fragen, auch Antworten erwarten wir aus dem Gespräch miteinander.
Zoom-Meeting beitreten
https://us02web.zoom.us/j/81482096761?pwd=MzR0b1JxOVMvdjdnaFlCRFNJZWU0QT09
Meeting-ID: 814 8209 6761, Kenncode: 798984
Voraussichtlich nächste Treffen: 18.4.21, 16.5.21.
Direkt im Anschluss ein weiteres täuferbezogenes Zoomtreffen: Im Rahmen des Themenjahres 2021 gewagt! gemeinsam leben, Gespräch mit Prof. Dr. Andrea Strübind und PD Dr. Astrid von Schlachta: 21.3.2021, 19:30 Uhr: „Sag mir, wo die Kinder sind?“ Die generationsübergreifende Gemeinde vor dem Aus?
16. März 2021 von admin