Etwa 1000 kommen zur Friedenstafel in den Annahof. Wo sind die anderen 266.000 Augsburger? Sie sind wohl den Konsumverlockungen des Umlandes erlegen. Das Hohe Friedensfest ist schließlich nur in der ehemaligen feien Reichsstadt Augsburg gesetzlicher Feiertag. Die umliegenden Städtchen laden in großen Anzeigen jeweils in ihre Einkaufstempel ein. Die allermeisten machen sich aber wohl einen ruhigen Tag. Was ist dagegen zu sagen? Nichts meine ich, sollen doch alle feiern wie sie wollen. Einkaufen ist ok. Ausschlafen auch.
Aber wenn 1000 Leute sich zu einem Gottesdienst versammeln und später miteinander essen und trinken, dann entsteht eine Atmosphäre, die sich so nirgends sonst auf Erden erleben lässt. Es sind nicht nur Augsburger, manche kommen seit Jahren aus Berlin und anderswo. Am „Mennotisch“ diesmal 2 aus der Augsburger Gemeinde, zwei aus Ingolstadt, zwei aus Kochendorf und 3 ökumenische Schlachtenbummlerinnen.
Brot und Wein teilen, dazu Oliven, Käse, Tomaten, Apfelsaft … Wir genießen diesen Vorschein des kommenden Festes, wo sie kommen aus Nord und Süd, Ost und West und zu Tisch liegen im Reich Gottes. Oder um das Motto des Friedensfestes 2012 zu paraphrasieren „Alle reden vom Frieden. Wir nicht! … Wir feiern heute schon, was kommen wird. Die neue Welt des Friedens und der Gerechtigkeit. Und wir schöpfen Kraft für den Weg dahin und die vielen kleinen Schritte auf diesem Weg.“
Später ziehen wir in den Annagarten um, der ist heute offen und es ist kühler und ruhiger.
16. August 2012 von Wolfgang