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Klagt, ihr Zypressen, die Zedern sind umgestürzt,
die mächtigen Bäume zerstört!

Sacharja 11,2

Schöpfungsandacht

So 29.1.23, 16 Uhr, Augsburg, Wittelsbacher Park beim Labyrinth,
zwischen Eisenbahnbrücke und Kongresszentrum

Klage einreichen

Auch 2023 hören wir in der „Wilden Kirche“ auf die Klagen der Schöpfung und bringen unsere Klagen vor Gott. – Auch der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland) hat Klage eingereicht. Er klagt vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg gegen die Bundesregierung. Bau- und Verkehrsministerium hätten gegen die gesetzlichen Klimaziele verstoßen. Die Klage soll die Minsterien
zwingen, im Gesetz vorgesehene Sofortprogramme zum Klimaschutz auf den Weg zu bringen. Verkehrsminister Wissing verweist auf kommende Jahre, in denen „die Klimaziele übererfüllt“ würden.

Weitere Termine: So 26.2., 26.3., 23.4., 28.5.23, meist letzter Sonntag im Monat.

Wilde Kirche – Wild Church ist eine experimentelle Liturgie. Sie nimmt die ökologische Krise ernst und sucht sich neu in der Liebe des Schöpfers zu dieser Welt zu verwurzeln. Gottesdienst nicht in, sondern mit der Schöpfung. Inmitten der Herausforderungen wollen wir eine spirituelle Praxis entwickeln, die den Glauben erdet und unser Handeln motiviert. – Der Same der Wild Church Bewegung kam über Nordamerika zu uns. Seit Juli 2021 treffen wir uns einmal im Monat bei jedem Wetter im Freien.

Wilde Kirche, c/o Mennonitengemeinde Augsburg, Wolfgang Krauß, 0152-21627812, mennonitengemeinde.de, wildchurchnetwork.com

23-01-29SchöpfungsandachtKlageEinreichen


Die Lieferung von Leopard 2 Panzern für die Ukraine ist entschieden. Es wird nicht das Ende der Eskalation des Krieges in der Ukraine sein. Wie es anders geht, hat im 17. Jahrhundert der Quäker William Penn aufgezeigt. Mit den von anderen weißen Siedlern dämonisierten und vernichteten Indianern, den Ureinwohnern Nordamerikas verhandelte er ein gutes Einvernehmen. Konkret wird das im Vertrag Penns mit den indigenen Lenni Lenape in Shackamaxon (1682). Der Maker Edward Hicks, 1780-1849, auch er gehörte zur Religiösen Gesellschaft der Freunde (Quäker), wurde 100 Jahre später nicht müde, das in seinen Bildern vom „Königreich des Friedens“ zu feiern. Dabei stellte er eine Beziehung her zwischen der profetischen Verheißung in Jesaja 11, 6-8, dass einst Löwe und Lamm friedlich beieinander liegen und ein kleines Kind sie führt, und der historischen Realität zwischen den Quäkern und ihren Nachbarn in Pennsylvania. Löwe und Wolf, stehen für die mächtigen Invasoren. Lamm und Kuh für die verwundbaren Völker der „neuen Welt“. Wie im alten Orient die Imperien Ägypten, Assur, Babylon, Rom und die kleinen Völker in ihrer Peripherie, darunte Israel.

In meinem Wohnzimmer hängt seit einem Besuch im Piladelphia Mueseum of Art eine der Variationen, die Hicks nicht müde wurde, zu malen. Es ist nur ein Druck. Aber er gibt Zeugnis von einer ganz anderen Art mit Konflikten umzugehen.

Die Bildumschrift auf Deutsch: Der Wolf lebte mit dem Lamm in Frieden. / Sein grimmiges fleischfressendes Wesen trat zurück. / Der Leopard (!!!) lagerte sich mit dem harmlosen Kind / und kein wildes Tier machte böse Miene. / Der Löwe war mit dem Kalb unterwegs. / Ein kleines Kind leitete sie in Liebe. / Als der große Penn seinen Vertrag schloss / mit Indianerhäuptlingen im Schattten der Ulmen.

So wurde für Hicks Geschichte zur Heilsgeschichte. Und umgekehrt kommt so Schalom in unsere Geschichte. Ein Kind leitet die Nationen. – In der nächsten Generation wurde der Vertrag von Penns Söhnen gebrochen. Der Friede braucht fortdauernde Anstrengung.

 


Gedenken an die vor 493 Jahren hingerichteten Täufer und Täuferinnen

Mi 18.1.2023, Klosterpark, Reinhardsbrunn 5, 99894 Friedrichroda

12:00 Uhr: Pilgerweg zur Richtstätte am Igelsee
präsent ab Klosterpark, Reinhardsbrunn 5, 99894 Friedrichroda

14:00 Uhr: Gedenken an der Stele, präsent im Klosterpark, Reinhardsbrunn 5

19:30 Uhr: Impuls & Gespräch – online über Zoom
Impuls: Andrea Lange, mennonitische Theologin, Moderation: Pfarrerin Charlotte Weber

Link: https://us02web.zoom.us/j/84581255327?pwd=UlBmN3FnbXFxNzdsdkZvMkdsamFSQT09
Meeting-ID: 845 8125 5327, Kenncode: 973003

Am Igelsteich 18.1.2022

Teilnahmebeitrag präsent: 10 € (Mittagessen, Kaffee/Kuchen)
Infos & Anmeldung zu Präsent-Pilgerweg & Gedenken: Kirche und Tourismus Reinhardsbrunn, 093623-303085, Kirche-und-Tourismus@t-online.de, www.kirche-und-tourismus.de
Info: www.kirche-und-tourismus.de und www.mennonitengemeinde.de

gewaltlos leben! – du sollst nicht töten!

Die Themenjahre Richtung „500 Jahre Täuferbewegung“ 2025 gehen weiter. Wieder ist das Rein-hardsbrunner Gespräch am 18. Januar wohl die erste Veranstaltung des neuen Themenjahrs 2023 „gewagt: gewaltlos leben“.

Das Reinhardsbrunner Gespräch erinnert an vier Täuferinnen und zwei Täufer, die am 18.1.1530 in Reinhardsbrunn hingerichtet wurden. Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und der Freistaat Thüringen widmen 2013 das Themenjahr „Reformation und Toleranz“ ihrem Gedenken. Seit-dem trägt eine Stele ihre Namen und jeder Jahrestag führt zu ökumenischer Erinnerung zusammen.

Andrea Lange, mennonitische Theologin und Supervisorin aus Mainz, startet das abendliche Zoomge-spräch mit einem Impulsreferat zu den Friedenspositionen der Kirchen und deren Herausforderung durch den Krieg in der Ukraine. Das Gespräch wird geleitet von Pfarrerin Charlotte Weber vom Öku-menereferat der EKM.

Auch vor Ort gibt es zwei Momente des Gedenkens. Am Mittag bricht eine Gruppe auf zur Richtstätte am Igelsee. Um 14 Uhr Gedenken an der Stele in Reinhardsbrunn. Die Andacht hält der Vorsitzende der Thüringer ACK, Christian Theile von der Ev. Brüder-Unität (Herrnhuter Brüdergemeine).

Themenjahr 2023: gewagt: gewaltlos leben

In der Bergpredigt verdeutlicht Jesus das Tötungsverbot in Richtung Feindesliebe. Die in Reinhards-brunn 1530 hingerichteten Täufer stellen bis heute die Frage nach der Legitimität des Tötens in staat-lichem Auftrag. Für Luther und Melanchthon war die Mitwirkung von Christen an der Schwertgewalt des Staates erlaubt, ja notwendig. Für viele Täufer war Gewalt nicht mit der Nachfolge Jesu vereinbar. Die evangelischen Kirchen der DDR waren in den 1980er Jahren mit ihren Friedensgebeten wesentliche Impulsgeber für die gewaltfreie Revolution 1989. Seit dem 24.2.2022  läuft auch in den Kirchen wieder eine kontroverse Debatte.

Im „Informationszentrum Spiritueller Tourismus Reinhardsbrunn“ ist seit 2015 die Ausstellung „Die Täufer in den Widersprüchen der Zeit“ zu sehen. Auf dem Hintergrund der lutherisch-mennonitischen Versöhnung in Stuttgart 2010 entstand der Versöhnungsweg von Zella-Mehlis nach Reinhardsbrunn.

Info- und Ausstellungzentrum Spiritueller Tourismus, Christfried Boelter, Klosterpark, Reinhardsbrunn 5, 99894 Friedrichroda, 093623-303085, Kirche-und-Tourismus@t-online.de, www.kirche-und-tourismus.de

Die andere Reformation, Wolfgang Krauß, 86153 Augsburg, 0152-21627812, wolf@loewe-und-lamm.de, mennonitengemeinde.de  gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung, www.taeuferbewegung2025.de


… oder doch? Ja, doch Adidas schießt und zwar Tore! Puma tut das auch! Und die traditionelle Konkurrenz der beiden Sportschuhhersteller war gerade wieder beim WM-Fußball in Katar zu besichtigen. Puma und Adidas, bzw. die entsprechend beschuhten Füße schießen Tore im friedlichen Wettkampf.

Der Schützenpanzer „Puma“ allerdings schießt nicht, obwohl er doch dazu gebaut wurde. Von 18 dieser gepanzerten „Katzen“ versagten genau 18, in Worten achtzehn, bei einer Übung. Sollte den Ingenieuren bei der Konstruktion ein „Fehler“ unterlaufen sein? Haben sie in die geballte Elektronik vielleicht so etwas wie Gewissen oder „ein bisschen Frieden“ oder Pazifismus eingebaut. Oder hat der Puma etwa durch Kontakt mit Militärgeistlichen was von der großen Friedensvision in Jesaja 11,6ff mitgekriegt? Da soll der Wolf beim Lamm Schutz suchen, Löwe, Puma und Leopard friedlich miteinander weiden und sich vegetarisch ernähren. Der kommende Messias, ein Spross aus der Wurzel Isais, wird Frieden und Gerechtigkeit bringen. Jetzt im Advent vielfach besungen „Es ist ein Ros‘ entsprungen …“

Wie auch immer, Schützenpanzer „Puma“, verweigert das Schießen. Er ist vernünftiger als alle „Zeitenwender“.  Ach, würden doch die anderen Panzer, Raketen, Drohnen etc. auch ihren „Dienst“ verweigern!

In einem Kommentar der Süddeutschen Zeitung schreibt  Mike Szymanski: „Beim Puma stellt sich wie bei kaum einem anderen neu entwickelten Kriegsgerät die Frage, ob er womöglich eine Fehlkonstruktion darstellt, weil die Ingenieure und Planer – auch auf Seiten der Bundeswehr – zu viel an Frieden und zu wenig an einen Verteidigungsfall, also Krieg gedacht haben.“ SZ 20.12.22, S. 4. Der Kommentar beklagt das allerdings als „Katastrophe“ und will den kriegstauglichen „Marder“ im Einsatz sehen. Ach, würden doch alle Ingenieure und Planer auf allen Seiten „zu viel“ an Frieden denken.

Eine Frage bleibt: Warum wurde bei der gerade beendeten Artenschutuzkonferenz nicht über die Unsitte gesprochen der Panzerbenennung? Wie kommen die Waffenproduzenten und Militärs dazu, ihre Panzer ständig nach Katzen und katzenartigen Tieren zu nennen? Es wäre sicher ein Beitrag zum Artenschutz, solche Namen zu verbieten. Walzen die menschengemachten Kampfmaschinen, doch alles nieder, was ihnen im Weg steht! Ihre Zerstörungskraft realisiert sich schon, noch bevor sie zum Schuss kommen. Fehlen doch die ungeheuren Mittel zu ihrem Bau zivilen Zwecken. Von einer sehr, sehr negativen CO²-Bilanz ganz zu schweigen.

Der echte Puma tötet, Ja! Aber nur um zu fressen und er vergreift sich nicht an andern Pumas. Auch das sollten Ingenieure berücksichtigen. Oder haben sie es beim Bau der nichtschießenden „Pumas“ schon eingebaut?

Oder sollte Jesaja schon gar nicht von Tieren gesprochen haben. sondern von waffenstarrenden Mächten und ihrer Entwaffnung?


Wilde Kirche – Wild Church

O Erd, schlag aus, schlag aus, o Erd,
dass Berg und Tal grün alles werd

Aus dem Adventslied „O Heiland, reiß die Himmel auf“
von Friedrich Spee, 1591-1635

Schöpfungsandacht zum 1. Advent
So 27.11.22, 16 Uhr, Augsburg, Park beim Roten Tor
Nähe Freilichtbühne

UN-Generalsekretär António Guterres warnte auf der gerade beendeten
Klimakonferenz von Scharm-el-Scheich vor der Klimakatastrophe als
„HIGHWAY TO HELL“. EU-Präsidentin Ursula von der Leyen lud stattdessen
ein, „das saubere TICKET IN DEN HIMMEL“ lösen. Wie das gehen soll,
ließ sie offen.
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O Heiland, reiß die Himmel auf! Reiß ab vom Himmel Tor und Tür!
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Angesichts der mageren Ergebnisse der Klimakonferenz trifft das
Adventslied „O Heiland, reiß die Himmel auf“ den richtigen
kämpferischen Ton. Die tot erscheinende Erde soll wieder lebendig und
grün werden. Die Schöpfung selbst rebelliert gegen die Herrschaft des
Todes. 1622 verarbeitet der Jesuit Friedrich Spee in diesem Lied die
Schrecken des 30-jährigen Krieges. Als Seelsorger von verdächtigten
Frauen kämpft er gegen den Hexenwahn seiner Zeit. Himmel und Erde
sollen den Erlöser frei geben, den Befreier „aus dem Jammertal“.
Angesichts heutiger Kriege und Krisen kann uns die Bildsprache Spees
direkt ansprechen. Droht doch unser Planet tatsächlich zum Jammertal
zu werden.

In unserer monatlichen Andacht „Wilde Kirche“ bringen wir unsere
Klagen vor Gott. Diesmal im Advent: eine Zeit der Sehnsucht nach
Befreiung und Schritten konkreter Umkehr.

Wilde Kirche – Wild Church ist eine experimentelle Liturgie.
Sie nimmt die ökologische Krise ernst und sucht sich neu in der Liebe
des Schöpfers zu dieser Welt zu verwurzeln. Gottesdienst nicht in,
sondern mit der Schöpfung. Inmitten der Herausforderungen wollen wir
eine geistliche Praxis entwickeln, die unseren Glauben erdet und
unser Handeln motiviert. – Der Same der Wild Church Bewegung kam über
Nordamerika zu uns. Einmal im Monat seit Juli 2021 bei jedem Wetter im
Freien.

Weitere Termine: So 18.12.22, 16 Uhr, Zukunftsdenkmal.
Am Fuß-/Radweg zw. Eisstadion & Blauer Kappe,
Zwischen den Straßenbahnhalten Curt-Frenzel-Stadion & Klinkertor.

Weiter 2023: 29.1.23, 26.2.23, meist am letzten Sonntag im Monat.

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Wilde Kirche, c/o Mennonitengemeinde Augsburg,
Wolfgang Krauß, 0152-21627812, wolf@loewe-und-lamm.de,
mennonitengemeinde.de, wildchurchnetwork.com


Im Jahr 336 bei Worms. Das römische Heer lagert angriffs bereit am Rhein. Es soll gegen die Barbareb auf der anderen Seite des Flusses gehen. Der spätere St. Martin ist noch römischer Offizier. Die Mantelteilung liegt zwei Jahre zurück. Er hatte sich inzwischen taufen lassen. Als der Kaiser ihn nun mit den anderen Offizieren durch Geschenke zur Schlacht gegen die Barbaren motivieren willt, trifft er eine Entscheidung:

Ich bin ein Soldat Christi,
es ist mir nicht erlaubt zu kämpfen!

Der Fluss heißt heute anders.

Siehe auch hier

Es ist mir nicht erlaubt zu kämpfen – St. Martin: Mantelteiler. Kriegsdienstverweigerer. Friedensstifter, 158 S., Buchvorstellung und Hinweise zum kostenlosen Download


Mi 9.11.22, 19.30, Apostelin Junia Kirche, Sheridan Park, Siegfried-Aufhäuser-Str. 25

Löwe & Lamm schmieden Schwerter zu Pflugscharen

2.Werkstatt für die soziale Verteidigung Augsburgs durch seine Bevölkerung

 

 

Geht das, eine Großstadt wie Augsburg gewaltfrei verteidigen? Historische Beispiele und wissenschaftliche Analysen sehen die Möglichkeit dazu. Solche Städte sind hinterher nicht zerstört, wie viele, die militärisch verteidigt oder „befreit“ werden. – Nachdem im Juli eine erste Werkstatt an dieser zivilen Perspektive arbeitete, geht es nun um konkrete Ansätze zur sozialen Verteidigung  Augsburgs. Wie wird das organisiert? Welchen Ort findet das Vorhaben in der Stadtgesellschaft? Wie vernetzt es sich mit anderen Städten?

 

Wie wirkt Gewaltfreiheit?

https://eulemagazin.de/die-macht-gewaltlosen-widerstands/

www.aktivgewaltfrei.de

Augsburger Friedensinitiative (AFI), Mennonitengemeinde, pax christi

Im Rahmen der Augsburger Friedenswochen im November 2022

Hier als pdf: Werkstatt2VerteidigungFriedensstadtNov2022

 


Markus 16,15

Schöpfungsandacht – Kirche in der Wildnis – Wild Church

So 29.5.22, 17 Uhr, Augsburg, Wittelsbacher Park

In der Nähe des Rudolf-Diesel-Gedächtnis-Hain (Japanischer Garten) am Südende des Wittelsbacher Parks bei der Erhard-Wunderlich-Sporthalle, Straßenbahn Linie 1, Haltestelle Kongreß am Park oder Polizeipräsidium

Kirche in der Wildnis – Wild Church ist eine experimentelle Liturgie. Sie nimmt die ökologische Krise ernst und sucht sich neu in der Liebe des Schöpfers zu dieser Welt zu verwurzeln. Gottesdienst nicht in, sondern mit der Schöpfung. Inmitten der Herausforderungen, wollen wir eine geistliche Praxis entwickeln, die unseren Glauben erdet und unser Handeln motiviert. Der Same der Wild Church Bewegung kam über Nordamerika zu uns. Am letzten Sonntag im Monat versammeln wir uns bei jedem Wetter im Freien.

Infos in englischer Sprache: wildchurchnetwork.com

Weitere Termine: So 26.6.22, 31.7.22, 28.8.22, 17 Uhr

Kirche in der Wildnis – Wild Church, c/o Mennonitengemeinde Augsburg, Wolfgang Krauß
0152-21627812, wolf@loewe-und-lamm.de, mennonitengemeinde.de

Einladungszettel als pdf: 22-05-29SchöpfungsandachtGuteNachrichtSchöpfung

 


Im Mai und Juni 2022 wird der Augsburger Rathausplatz von einem seltsamen Gebilde dominiert. Eine riesige Holzkonstruktion, begehbar, ein riesiger Bildschirm davor. Die Fuggerei feiert 2022 weiter ihr schon 2021 bejubeltes Jubeläum. 500 Jahre Fuggerei. In EWIGKEIT Amen.

EWIGKEIT. Das wird in den Ausstellungsräumen des Gebildes, es soll den Fuggereihäusern nachempfunden sein, zum meistgebrauchten Wort. ZUKUNFT steht ihm kaum nach. FUGGER next 500 From 1521 to Future.

ALLE WELT. Die Fuggerei soll in  alle Welt exportiert werden. Der große Wohltäter Jakob Fugger wird gefeiert. „Für eine minimale spirituelle und monetäre Gegenleistung ermächtigt die Stiftung Bedürftige in der Region ein selbstbestimmtes Leben in Würde zu führen. Das Konzept der Fuggerei setzt Maßstäbe seit 1521.“ So heißt es am Eingang unter der Überschrift „DER FUGGEREI-CODE“.

Kein kritisches Wort zur Hybris ein menschliches Werk mit Ewigkeitscharakter auszustatten. Blasphemie? Gotteslästerung? Nein, wer kommt auf solche Gedanken. Da ist die Prädikatur vor, eine ebenfalls auf EWIG eingerichtete Predigerstelle an St. Moritz. Und der Dritte im Bunde ist die Grablege der Fugger, die Fuggerkapelle in der Annakirche. Die ist zwar schon bald 500 Jahre lutherisch. Aber egal. Die minimale spirituelle Gegenleistung besteht in drei Gebeten am Tag. Alle, die in der Fuggerei wohnen, sollen sie täglich als geistliche Miete sprechen: Vater Unser, Ave Maria und Glaubensbekenntnis. Damit Jakob Fugger schneller aus dem Fegefeuer kommt. Er ist also immer noch dort!? Denn immer noch wird für ihn gebetet von Auf ewig muss für ihn gebetet werden? Derzeit von 150 Leuten, die da wohnen. Früher waren es mehr als 300. Und das soll EWIG so gehen!? Jakob Fugger, damals der reichste Mann der Welt, umgerechnet heute noch! Reicher als Elon Musk, Bill Gates etc., Jakob Fugger kommt nur durch die permanenten Gebete armer Schlucker irgendwann in der Ewigkeit aus dem reinigenden Feuer?

Was hat er verbrochen? Ist es, weil er den Kapitalismus miterfunden hat? Gar den fossil betriebenen Kapitalismus mit seinen Bergwerken in Tirol und anderswo? Trägt er Mitschuld an der Klimakrise? Oder hat es damit zu tun, dass die unschuldig verarmten Katholiken, die er vor 500 Jahren in die Fuggerei aufnahm, erst durch Fuggers Geschäftspolitik arm geworden waren? Wie auch immer. Der „Fuggerpavillion“ beherrscht noch bis 12.6.22 den Rathausplatz. Das ist publikumswirksam gemacht. Jede Menge Veranstaltungen laufen in seinem Bauch. Touristen und Einheimische strömen neugierig ins Innere. DIE Augsburger Legende soll auf EWIG fortgeschrieben werden. Gut angelegte Investition! So kauft man eine Stadt. Seit 500 Jahren. Für die EWIGkeit.

Wen es interessiert, wie die Fugger sich selber loben, der kann unter www.fuggerei-next500.de nachschauen. Wer sich ein kritisches Bild machen will, lese den aufschlussreichen Artikel „Die Augsburger Fuggerei und ihre Legenden“ in DIE AUGSBURGER ZEITUNG (DAZ).

 

 

 

 

 

 

 


Rede beim Ostermarsch 2022

Augsburg, Karsamstag 16.4.2022. Sieben Wochen dauert der Angriff Russlands gegen die Ukraine schon. Beim Ostermarsch gibt es eine Vielzahl kurzer Reden aus verschiedenen Perspektiven zu dieser Agression.

Meine Rede ist zu hören auf https://youtu.be/skP9vx9yu3o

Sie hatte folgenden Wortlaut: Keine Zeit für Ausreden – Warum ziviler Widerstand wirkt

„Jetzt ist keine Zeit für Ausreden, jetzt ist die Zeit für Kreativität und Pragmatismus“, sagte Annalena Baerbock als sie Anfang der Woche dafür plädierte, schwere Waffen in die Ukraine zu liefern. – Kreativität für Waffenlieferungen? Der uralte Vorrang militärischen Denkens. Übliche Reaktion seit Jahrtausenden. Solches Denken hat uns in die atomare Abschreckung geführt, die Drohung gegenseitiger nuklearer Vernichtung als Sicherheitskonzept. Sehr kreativ und pragmatisch! … Weiterlesen: 22-04-16KeineZeitFürAusredenOstermarschredeFin

 

 

 

 

 

 

 

 

Ostermarschkundgebung, Karsamstag 16.4.2022, Moritzplatz Augsburg

 

 


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