Der Friedensnobelpreis für die EU, so wird dieser Tage oft gesagt, sei ein Preis für jeden einzelnen EU-Bürger. Mmmh, weiß nicht, soll Berlusconi ihn echt auch verdient haben? Oder gar die NPD Mitglieder hierzulande? Oder Beate Zschäpe? Doch wohl eher nicht! Wer ihn aber unbedingt verdient hat, das sind die Einwohner und der Bürgermeister des kalabrischen Städtchens Riace. Rückblickend sagen sie dort, am 1.7.1998 sei das Wunder ihrer Rettung passiert. Der Ort war ganz auf dem absteigenden Ast. Von 3.000 Einwohnern waren noch 800 geblieben. Es gab nichts mehr zu verdienen, keine Pizzeria, keine Geschäfte. Und dann strandet ein Boot mit 218 Kurden. Ein Advent mitten im Sommer. Woanders hätte man gesehen, dass man sie schnellst möglich wieder los wird. Und das ist mehr oder weniger die Politik an den EU-Außengrenzen. Nicht so in Riace. Bürgermeister Lucano sorgt dafür dass die Kurden bleiben können. Nach ihnen kommen weitere Menschen aus Tunesien, Senegal, Afghanistan, Eritrea, Syrien und Algerien. Inzwischen gibt es wieder 1.500 Einwohner. Eine Bäckerei, Lokale, Werkstätten und Altenpflegeheime haben eröffnet. Auf dem Dorfplatz spielen schwarze Jungs Fußball.
Das Dorf ist gerettet. Was anderswo als Bedrohung empfunden, wird hier als Wunder gesehen. Einige Nachbarorte machen es nach. Wim Wenders hat einen Dokumentarfilm gedreht – in 3 D!
Ich hab am Sonntag über dieses Wunder von Riace gepredigt und über Ps 146, der Gott und seine gute und gerechte Ordnung preist:
Glücklich ist, wer den Gott Jakobs als Helfer hat,
wer seine Hoffnung setzt auf den HERRN, seinen Gott,
der Himmel und Erde gemacht hat,
das Meer mit allem, was in ihnen ist;
der Treue hält durch die Zeiten.
der Recht schafft denen, die Gewalt leiden,
der den Hungernden Brot gibt.
Der HERR macht die Gefangenen frei.
Der HERR öffnet den Blinden die Augen.
Der HERR richtet die Gebeugten auf.
Der HERR liebt die Gerechten.
Der HERR beschützt die Ausländer,
er sorgt für die Waisen und Witwen;
aber den Weg der Bösen verwirrt er.
Es gibt genug Menschen auf der Erde, da sollte doch ein demografischer Knick hierzulande kein Problem sein. Man muss die Leute nur gut verteilen. Wir brauchen um unsere Renten keine Sorgen machen. Wir müssen nur das Wunder organisieren, wie es der Bürgermeister von Riace tut.
Zur guten Ordnung des Schöpfers gehört auch der Erlass von Schulden. Im Grundgesetz des Mose für Israel ist der Schuldenerlass mindestens alle 50 Jahre vorgeschrieben. Darauf wird es in der EU auch hinaus müssen. Was nicht bezahlt werden kann, ohne Menschen in Unfreiheit zu stürzen, muss erlassen werden. „Der HERR macht die Gednagenen frei. = Er lässt die in Schuldknechtschaft Geratenen frei.“
Mehr über das Wunder von Riace in der ZEIT.
10. Dezember 2012 von Wolfgang