Gestern abend in der Tagesschau kommentiert Joachim Gauck aus einem Flüchtlingslager an der türkisch-syrischen Grenze die erschreckende Situation in der Ukraine. Er sagt, es gäbe da in der Ost-Ukraine „nationalistisch separatistische Kräfte, die agieren, als gehörte ihnen die ganze Welt“. So unannehmbar und undemokratisch die Vorgehensweise ALLER Kräfte in der Ukraine ist, so kaum weniger unannehmbar, ja furchtbar ist die Wortwahl unseres Präsidenten. Vor wenigen Wochen noch hat er auf der Münchener „Sicherheitskonferenz“ weltweite Interventionsfähigkeit gefordert, es ging ihm dabei um deutsche Truppen, nicht russische. Und jetzt belegt er die lokal, höchstens regional operierenden Separatisten mit einem Ausdruck, der wirklich nach Weltherrschaft trachtenden Nazis „… und morgen die ganze Welt“.
Schade, dass Christian Wulff aus dem Amt gejagt wurde. „Das Christentum gehört zweifelsfrei zur Türkei“ hatte er beim Türkeibesuch 2010 im dortigen Parlament gesagt. Zuvor hatte er den Deutschen erklärt „Der Islam gehört zu Deutschland“ und dafür manche Kritik geerntet. Im März 2014 erhielt Wulff nun in Tarsus, der kleinasiatischen Geburtsstadt des Apostels Paulus, die Ehrenbürgerurkunde. So berichtet die Süddeutsche Zeitung am 26.4.14, S. 5 beiläufig am Rande des Berichts über Gaucks Türkeireise.
28. April 2014 von Wolfgang