Rahmenprogramm Augsburger Hohes Friedensfest, 18.7.-8.8. 2014
Am Freitag, 8.8.14, feiert Augsburg erneut den weltweit einzigartigen gesetzlichen Feiertag für den Frieden. Das Motto „Heimat? Da war ich noch nie!“ spielt an auf ein berühmtes Zitat von Ernst Bloch. Auswärtige Gäste sind herzlich willkommen, schon ab dem 18.7.14 zum vielfältigen Rahmenprogramm.
Mehr Info hier: http://www.augsburg.de/kultur/kulturthemen/frieden-und-religionen/
Das 100seitige Programmheft als pdf herunterladen.
Auch diesmal ist das Projekt „Wieder Täufer in Augsburg und anderswo“ mit eigenen Beiträgen vertreten. Ich biete zwei Stadtführungen an, wir öffnen den Theologischen Stammtisch für ein größeres Publikum und ich bin am mittlerweile 4. Augsburger Predigtslams beteiligt, diesmal nicht als Prediger, sondern Mitorganisator.(siehe unten und S. 46, 73, 75 im Programmheft)
Kommt nach Augsburg, gebt die Einladung weiter. Höhepunkte sind wie jedes Jahr der ökumenische Gottesdienst und die Friedenstafel am 8. August. Wir essen und trinken miteinander, teilen das Mitgebrachte und feiern miteinander den Frieden Christi.
Stadtführung: Unsere Heimat aber ist im Himmel, Sa 26.7.14, 10 Uhr & Do 7.8.14, 14 Uhr
Auf den Spuren der vertriebenen Gartenbrüder und -schwestern, Mit Wolfgang Krauß
4. Augsburger Predigtslam: Mi 6.8.2014, 19.30, Kulturhaus Kresslesmühle,
Sybille Schiller & Wolfgang Krauß
Theologischer Stammtisch: Die Stadt Gottes – Heimat der Menschen, Do 7.8.14, 19 Uhr, Café Neruda
Fr 8.8.2014, Hohes Friedensfest
– Ökumenischer Gottesdienst, 10 Uhr, Basilika St. Ulrich und Afra
– Augsburger Friedenspreis, Rathaus, Goldener Saal & Elias-Holl-Platz
– Friedenstafel, 12.30, Elias-Holl-Platz
Unsere Heimat aber ist im Himmel
Auf den Spuren der vertriebenen Gartenbrüder und -schwestern
Sa 26.7.14, 10 Uhr & Do 7.8.14, 14 Uhr, ca. 2 Stunden, Treffpunkt: Rathaus, Hauptportal
Sie nannten einander Brüder und Schwestern. Als geschwisterliche Kirche wollten sie Gerechtigkeit für die Armen. Ab 1526 versammelten sie sich als Untergrundkirche in Augsburger Häusern und Gärten, tauften Menschen, die das Risiko der Nachfolge Jesu eingehen wollten.
Stadtrat und Reformatoren nannten sie Wiedertäufer, Aufrührer und Ketzer. Ab Herbst 1527 häuften sich die Verhaftungen. Eine Osterversammlung 1528 wurde von der Stadtwache gesprengt. Viele wurden ausgewiesen, einige durch Brandzeichen bestraft. Elisabeth Heggenmiller wurde durch Herausschneiden der Zunge zum Schweigen gebracht, Prediger Hans Leupold hingerichtet.
Den Ausgebürgerten war die biblische Rede von der „Heimat im Himmel“ (Phil 3, 20) kein billiger Jenseitstrost. Sie gab ihnen Kraft, an ihrer Vision festzuhalten. Gegen die Unduldsamkeit der freien Reichsstadt stand das unveräußerliche „Bürgerrecht“ der „Stadt Gottes“.
Die Stadtführung folgt den Spuren der Gartengeschwister bis in die heutige Zeit.
Wolfgang Krauß, Projekt „Wieder Täufer in Augsburg und anderswo“
Kosten: 8 €, Anmeldung wenn möglich unter 0152-21627812, wolf@loewe-und-lamm.de
Theologischer Stammtisch: Die Stadt Gottes – Heimat der Menschen
Donnerstag 7.8.14, 19 Uhr, Café Neruda, Alte Gasse 7
„Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen … die Wohnung Gottes unter den Menschen!“ Die Vision von der Stadt Gottes steht im Buch Offenbarung (21-22) am Ende der Bibel. Alles Leid, sogar der Tod, ist überwunden. Es gibt keinen Tempel, denn Gott selbst wohnt in dieser Stadt. Sie wird durchflossen vom Strom des Lebens, an dessen Ufer Bäume des Lebens stehen. „Zwölfmal tragen sie Früchte, jeden Monat einmal; und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker.“
Sprachmächtig schildert der Seher Johannes eine Stadt, in der alle Menschen Heimat haben. Die Wunden der Völker, Ausbeutung, Hunger, Kriege, werden geheilt. – Was hat diese Vision der Zukunft Gottes mit Augsburg 2014 zu tun? Kann sie uns hier und heute ermutigen zu Gerechtigkeit und Frieden?
Seit Anfang 2013 trifft sich der Theologische Stammtisch zweimal im Monat im Café Neruda. Im Friedensfestprogramm laden wir alle Interessierten ein, mitzureden und zuzuhören.
Moderation: Wolfgang Krauß
Projekt „Wieder Täufer in Augsburg und anderswo“ und Mennonitengemeinde 0152-21627812, wolf@loewe-und-lamm.de
Eintritt frei, Spenden willkommen
4. Augsburger Predigt-Slam: Wortgefechte in Erinnerung an die „Davongejagten“
Mi 6.8.14, 19:30 Uhr, Kulturhaus Kresslesmühle
Bereits zum vierten Mal gibt es zum Friedensfest den Augsburger Predigt-Slam. Ähnlich wie beim Poetry-Slam hat jeder Vortragende nur ein paar Minuten Zeit, um die Jury und das Publikum zu überzeugen. Allerdings nicht mit Gedichten oder Kurzgeschichten – sondern mit einer Predigt.
Und das diesjährige Thema verspricht ehrliche, schonungslose, vielleicht sogar aufrührerische Predigten: 2014 steht der Slam ganz im Zeichen eines unerschrockenen Predigers, eines Kämpfers für die Armen,
Unterdrückten und „Davongejagten“. Denn der Franziskaner Johannes Schilling wurde verbannt, nachdem er in seiner Predigtreihe über Lukastexte 1524 radikale Anschauungen geäußert und mit „guter Nachricht für die Armen“ Anklang unter Augsburgs Handwerkern und Tagelöhnern gefunden hatte. Zwar protestierten am 6.8.1524 um die 1000 Menschen vor dem Rathaus gegen seine Ausweisung und erreichten seine Rückkehr. Später wurde die von ihm inspirierte Demokratiebewegung jedoch kriminialisiert und zerschlagen, am Aufstand Beteiligte wurden grausam hingerichtet.
Der Erinnerung an diese Ereignisse und den außergewöhnlichen Prediger ist der 4. Augsburger Predigt-Slam gewidmet. Bekannte Augsburger Persönlichkeiten werden je sieben Minuten zu Texten aus dem Lukasevangelium predigen – moderne und provokante Auslegungen sind hierbei garantiert!
Eintritt frei, Spenden willkommen
Veranstalter: Biblia Viva Augustana
Sybille Schiller und Wolfgang Krauß
8. Juli 2014 von Wolfgang
1 Reaktion zu “Heimat? Da war ich noch nie!”
lieber Wolfgang
jetzt endlich habe ich es geschafft mich bei dir registrien zu lassen. die ganze zeit war ich ein stiller geniesser deiner gedanken und zeilen.
jetzt kann ich es dir endlich auch „sagen“. ich finde genial was du machst.
ganz herzlich martin