In der Augsburger Allgemeinen hab ich gelesen, dass zunehmend die Weihnachtsbäume schon Anfang Advent aufgestellt werden. Das Brauchtum zeigt allgemein die Tendenz, dass es vorgezogen wird. Die Leute haben keine Geduld mehr auf das Fest zu warten, darum stellen sie sich eben Adventsbäume auf. Es ist so eine schöne Atmosphäre.
Dem Augsburger Weihnachtsmarkt lässt sich kaum entrinnen, das Zentrum ist zwar auf dem Rathausplatz, aber die Buden, Karusells etc sind über die ganze Innenstadt verstreut. Eine „schöne“ Brauchtumsverirrung findet sich neben der Moritzkirche.
OK, sie heißt nicht „Weihnachtshexe“, sondern Rosine Leckermaul. Aber was haben Hexen auf einem Weihnachtsmarkt zu suchen? Weder in der Weihnachtsgeschichte nach Matthäus, noch nach Lukas kommen welche vor. Gehören sie nicht brauchtumsmäßig in die alemannische(!) Fasnetszeit? So mit Holzmaske und entsprechend alemannisch gekleidet tritt Rosine auf. Und was ist mit der armen Person, die immer eine Stunde in diesem Kabuff verbringen muss, bevor sie ins Freie darf?
11. Dezember 2010 von Wolfgang
2 Reaktionen zu “24 x Advent, Nr. 10: Die Weihnachtshexe”
Vielleicht ist das ein von den römischen Stadtgründern importierter Brauch, immerhin kommt in Italien auch die Hexe Befana..
http://de.wikipedia.org/wiki/Befana
Das wollen wir aber nicht im Kindergottesdienst erzählen.