Bei der gestrigen Stadtführung verblüffte ich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit neuesten Forschungsergebnissen zum Christkindlesmarkt – sorry, dass ich im gestrgen Blog noch vom Weihnachtsmarkt geschrieben hatte. In der Bäckerei drückten sie mir zwar kürzlich eine Semmeltüte in die Hand, auf der es hieß, den Christkindlesmarkt gebe es „seit über 500 Jahren“.
Demgegenüber gibt es doch starke Indizien, dass es den Markt schon seit über 2.000 Jahren gibt. Genauer gesagt seit 2.025 Jahren. Die römischen Truppen hatten ihn schon zur Stadtgründung, bzw. zum Aufbau ihres Militärlagers mitgebracht. Wie kann das sein? fragte ein Zuhörer, wo doch das Christkindle noch gar nicht geboren war! > nach dem Bild gehts weiter im Text
Nun aus verschiedenen Indizien lässt sich schließen, dass unmittelbar nach Aufbau des römischen Lagers im Dezember 15 v.d.Z. drei Gestalten auf orientalisch anmutenden Reittieren vorbeikamen und den Generalen Drusus und Tiberius irgendwas von einem Stern erzählten. Dieser Stern hätte was mit einem Königskindle zu tun und sie wollten zu dessen Geburt kommen, aber anscheinend sei er schon wieder weiter und zwar zurück Richtung Südosten gezogen und bla bla bla bla …
Jedenfalls beschlossen Drusus und Tiberius den öden Kasernenalltag durch ein jährlich im Dezember abzuhaltenden Königskindlemarkt aufzuhellen. Dazu wurden auch Lorbeerkränze aufgestellt und mit Kerzen geschmückt.
Das ging so, bis um 300 eine Afra auftauchte und mitteilte, es sei nicht irgendein Königskindle gewesen, sondern die drei Typen seien tatsächlich 15 Jahre später in Bethlehem aufgetaucht und hätten Geschenke in einem Stall abgeliefert, wo ein gewisser Jesus geboren worden war, den man dann auch Christus nannte. Darum müsse der Markt Christkindlesmarkt heißen. Es gab noch etwas Widerstand, das Christentum war noch nicht Staatsreligion, und Afra wurde 304 auch verbrannt. Aber schließlich setzte sich doch der Name Christkindlesmarkt durch und hält sich bis heute.
12. Dezember 2010 von Wolfgang
1 Reaktion zu “24 x Advent, Nr. 12: Der echt älteste Christkindlemarkt”
Kontrafaktische Geschichtsschreibung ist eine vielfach unterschätzte Kunst.